Über mich
Mein Name ist Ronald Stolz. Ich war selbst betroffen.

Meine Online- und Medienabhängigkeit kann ich selbst von drei Seiten betrachten. Eine dieser Seiten möchte ich hier offenlegen und mit Dir teilen, damit du weißt mit wem du es zu tun hast.
Ich bin ein Ende 30jähriger EX-Gamer, der wieder einen Weg zurück in die reale Welt gefunden hat. Begleitet wurde ich hierbei von Geldsorgen, familiären Problemen, Auseinandersetzungen mit dem Lebenspartner, Verlust der Freundschaften in der realen Welt und der strengen Arbeitswelt. Den Weg in das Onlinerollenspiel und der Weg aus dem Onlinerollenspiel möchte ich gern persönlich in den Gruppen teilen. Auch das Smartphone spielt dabei eine große Rolle im Zusammenhang mit den Onlinerollenspiel. Ich musste überall und immer up to date sein, immer die Kontrolle behalten egal wo ich bin, und wenn ich nur auf dem Klo war. Meine Zeit in der Online-Welt und die damit verbundene Erfahrung beträgt über 10 Jahre. Das war rückblickend gesehen eine wirklich krasse Zeit. Ein kleines Beispiel dafür, damit Du Dir das Ausmaß einmal anhand von Zahlen vorstellen kannst, ist ein Charakter (Rolle, Figur) aus meiner Onlinespielwelt, nur eine einzige Figur von vielen anderen Charakteren und Onlinespielen, mit denen ich beschäftigt war. Der Name dieser Figur ist Rollroll in dem Spiel World of Warcraft, meine Spielzeit beträgt nur bei diesen Charakter krasse 276 Spieltage. Das bedeutet das ich nur mit dieser einem Char (Charakter) 276 Spieltage hatte, und ich habe einige Charaktere! In dieser Zeit wasr ich in einer anderen Welt.
276 Tage x 24 h = 6624 Spielstunden x 60 min = 397440 Spielminuten. Diese 397.440 Minuten nur ein kleiner Teil der Geschichte. Diese Lebenszeit habe ich verpasst, und dabei ist die Smartphone-Zeit noch nicht mal dabei.
AFK – Die Letzte Quest und wie alles begann…
Warum mache ich das Ganze? Sicherlich eine der Fragen die ich mich mir auch stellen würde. Wasn das für nen Typ?
Immer wieder bekam ich von Bekannten und Freunden zu hören, dass sie Zuhause immer mehr überfordert sind mit ihrem Kind oder Partner, weil diese nur noch vor dem PC oder am Handy hängen. Sie gehen kaum noch raus, entfernen sich immer mehr von dem was uns die Welt draußen zu bieten hat. Sie sind immer weniger zu erreichen, essen unregelmäßig oder allein, sie sind in ihrer Welt gefangen.
Also saß ich eines Abends vor dem PC und wollte mich damit auseinandersetzten. Ich stellte erschreckt fest, dass das Thema Onlinespielsucht nur sehr wenig thematisiert wird (und das obwohl es 2017 als Krankheit anerkannt wurde). Gerade im ländlichen Bereich wird man sehr im Stich gelassen (was ich selbst erleben durfte). Noch am selben Abend sagte ich zu mir, dass man da etwas tun muss und vor allem auch kann. Es war einer dieser Herbsttage, Ende 2018, wo ich mir darüber Gedanken machte was man tun kann.
Ich möchte gern den Betroffen helfen, auch wenn das der schwierigere Teil ist. Denn warum sollte der Betroffene den PC verlassen? Für mich? Für meine Geschichte? Hmm, all das machte mich sehr nachdenklich. Ich sagte zu mir selbst, dass es nicht reicht, nur dem Betroffenen zu helfen, der sich auch vielleicht gar nicht helfen lassen will, denn ich kenne diese Gedanken, ich war ja selbst betroffen. Ich will auch denen helfen, auch die informieren, die dem Betroffenen nahe stehen – Freunde, Familie, Eltern, Partner.
Irgendwie wusste ich aber wie mein Projekt heißen sollte, ohne zu wissen warum das so ist. Das Kind hatte also einen Namen: AFK / Die letzte Quest. AFK ist eines der häufigsten benutzten Wörter im Onlinespielbereich. Es bedeutet, dass ich den PC/die Tastatur verlasse, also AFK bin (AFK = away from Keyboard). Das sagt man immer, egal ob es an der Tür klingelt oder man zum Essen muss. Die letzte Quest (Aufgabe) ist das, was ich hier erreichen will, die letzte Quest zu machen. Quest ist die Basis eines Spiels, und bedeutet, dass man Aufgaben erfüllen muss, um seinen Char (Spielfigur) weiterzuentwickeln (auch Leveln ist dafür umgangssprachlich ein Begriff).
Nun saß ich wieder da, mit einer Idee und einem Logo im Kopf. Ich setzte mich an den PC, gab Spielsucht bei Google ein, ich bekam alles nur nicht das, was ich wollte. Nach einiger Zeit kam ich auf die Homepage der Diakonie in Illertissen. Ein paar E-Mails und Telefonate später, hatte ich nach einiger Zeit einen Termin. Ich hatte schon das Gefühl, dass ich auf offene Ohren stieß. Meine Idee hatte nun eine Richtung. Diese Richtung nennt sich Selbsthilfegruppe. Durch die Hilfe vom Selbsthilfe Büro Korn in der Ulmer Uni, und des Glücksspielsucht Verein in Bielefeld, die mir beratend zur Seite standen, hatte das ganze nun einen Rahmen bekommen. Auch das Thema Smartphone/Tablet und Medienabhängigkeit allgemein wird damit thematisiert.
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